MARX Live Dream #5: Mutterkuchen

Johannes Marx’ wohlig-warm berührende Sounds und harmonische Gitarrenwellen gekoppelt mit “Mutterkuchen”, eine poetische Reise durch Geschmacksknospen.

Mutterkuchen.

ich habe kein verständnis für kuchen, ich esse ihn einfach, weil er größtenteils aus zucker ist und ein bisschen aus mehl und manchmal mit früchten aus dem garten vom obstbaum mit äpfeln, birnen oder wildkirschen, eingelegte in einweckgläser, luftdichte, kühl und trocken gelagerte, dass sie auch gut schmecken, wenn sie nach jahren oder jahrzenten rausgeholt werden, geöffnet, sie richen noch wie frisch abgefülllt, dank hermetisch abgeriegelt, und in den teig mitvermengt werden, der mürbeteig, vielleicht noch mit einer schicht kakao oder zwei, so wird er in den ofen geschoben, der noch nicht fertige kuchen und bei glühend heißen temparaturen von zirka 500 grad kelvin außen knusprig innen geschmack auf backpapier gebackt oder gebacken, je nachdem ob backen ein starkes oder schwaches tunwort ist.

nach langer langer wartens zeit mit vorzüglichem geruch, der sich entfaltet in den geruchsknospen, in der abgewartet wurde, kommt der kuchen dann fertig, aber noch nicht essbereit heraus. der kuchen muss erstmal abkühlen und von innen stabil werden, bevor er wirklich voll und ganz kuchen ist. also steht er da, der fertige aber noch nicht ganz kuchige kuchen, in all seiner pracht, ohne von irgendwem berührt oder gar gegessen zu werden, schon gar nicht wenn das magma im kern des kuchen noch glüht und tektonische plattenverschiebungen an der oberfläche geschehen. erst wenn diese kuchenbeben von sich selbst aus abflachen, dann ist der kuchen in sich, an und für sich kuchen. wenn er noch etwas warm ist von der ehemaligen feuersbrunst im kucheninneren, aber noch nicht ganz kalt, dann wird gesagt, dass es jetzt in diesem moment kuchen gebe. also setzen wir uns alle zu tische, ohne zu zappeln oder zu sagen, ich äße meine suppe nicht, denn es gibt gar nicht suppe sondern kuchen, der hier und jetzt einmalig in seiner raumzeit beschaffenheit anmütig vor uns steht und uns visuell geradezu anfleht, genüsslich eingenommen zu werden, als medizin aus zucker und eingewecktem.

der kuchen ist richtig, komplett, voll und ganz kuchen, wenn er in seiner nur-jetzigen form haptisch in der hand erfahren wird, bevor der kuchen dieser person auf der zunge liegt und sich dort olfaktorisch, gustatorisch und auditiv weiter entfaltet bevor der genuss im magen und darm weitergeht, wo das mehl, die wildkirschen, die äpfel, die birnen, die eier, das backmittel und vor allem der zucker zersetzt, analysiert, ausgelesen,ausgesonderd wird, durch eine feingetrimmte maschinerie der verdauung, die ganz ausgeweitet die fläche von einem fußballfeld besitzt oder so in die richtung jedenfall ziemlich groß und lang und divers dieser weg, den der kuchen genommen hat bevor er kuchen war, als er zukünftiger kuchen war, bevor er richtiger kuchen geworden ist, nur mit kuchenbeben, als er fertiger kuchen aber noch nicht ganz kuchig war, als er dann endlich kuchen war und allen in die hände fiel und jedem auf der zunge lag, in allen instanzen war der kuchen in irgendeiner weise ein nicht-kuchen, weil er nicht fertig oder schon gegessen war, und in einer anderen weise ist der kuchen schon immer und ewig kuchen gewesen weil es diesen kuchen nie gegeben hat sonder nur eine manifestation davon ist was kuchen für mich bedeutet in all seiner schon-gegessenheit und noch nicht richtig kuchenhaftseinsheit und wenn der kuchen lecker vor mir steht, lecker in meiner hand ruht und lecker in meinem mund dann vergesse ich ess es kuchen ist, dann denke ich nur lecker lecker lecker, dann gibt es keine wildkirschen, kein obst, kein mehr, keine eier, kein backmittel, kein zucker, sonder nur “boa lecker is genau richtig also temperatur gerade so um die 37 grad celsius nicht zu trocken nicht zu wäßrig, und vorallem lecker mehr davon ist was, ich denk, nicht an kuchen wenn ich kuchen esse.

Großes Mitgefühlmantr (Daihi Shin Dharani)

Namu kara tan no
tora ya ya
namu ori ya
boryo ki chi shifu ra ya
fuji sato bo ya
moko sato bo ya
mo ko kya runi kya ya
en
sa hara ha e shu tan no ton sha
namu shiki ri toi mo
ori ya
boryo ki chi
shifu ra
rin to bo
na mu no ra
kin ji ki ri
mo ko ho do
sha mi sa bo
o to jo shu ben
o shu in
sa bo sa to
no mo bo gya
mo ha te cho
to ji to
en
o bo ryo ki
ru gya chi
kya ra chi
i kiri mo ko
fuji sa to
sa bo sa bo
mo ra mo ra
mo ki mo ki
ri to in ku ryo ku ryo
ke mo to ryo to ryo
ho ja ya chi
mo ko ho ja ya chi
to ra to ra
chiri ni
shifu ra ya
sha ro sha ro
mo mo ha mo ra
ho chi ri
i ki i ki
shi no shi no
ora san fura sha ri
ha za ha zan
fura sha ya
ku ryo ku ryo
mo ra ku ryo ku ryo
ki ri sha ro sha ro
shi ri shi ri
su ryo su ryo
fuji ya
fuji ya
fudo ya fudo ya
mi chiri ya
nora kin ji
chiri shuni no
hoya mono
somo ko
shido ya
somo ko
moko shido ya
somo ko
shido yu ki
shifu ra ya
somo ko
nora kin ji
somo ko
mo ra no ra somo ko
shira su omo gya ya
somo ko
sobo moko shido ya
somo ko
shaki ra oshi do ya
somo ko
hodo mogya shido ya
somo ko
nora kin ji ha gyara ya
somo ko
mo hori shin gyara ya somo ko
namu kara tan no tora ya ya
namu ori ya
boryo ki chi
shifu ra ya
somo ko
shite do modora
hodo ya
so mo ko


Eine schöne chinesischsprachige Version des Mantras, die einen elektronisch-techno anmutenden Beat hat gibt’s hier:

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